Wenn Fliegen die Sprache wäre, dann wäre das Segelfliegen die Poesie.
Der Antrieb des Segelflugzeugs ist die Sonne. Nach einem anfänglichen Energieschub durch das Hochziehen des Flugzeugs mit einer Winde oder einem Motorflugzeug kann sich das Segelflugzeug bei entsprechender Wetterlage und entsprechendem Können des Piloten stundenlang in der Luft halten.
Die Sonne erwärmt die Erde, diese gibt die entstandene Wärme an die umgebende Luft ab. Irgendwann ist der kritische Moment erreicht, wo die Luft so warm wird, dass sie sich von der Erde löst (sie klebt vorher wie der Wassertropfen an einem Blatt) und nach oben steigt. Diese Kraft nutzen die Segelflugzeuge und steigen kreisend mit der warmen Luft in die Höhe. Dort angelangt kann der Pilot dann die Höhe im Geradeausflug wieder „abfliegen“. D.h. das Segelflugzeug sinkt ständig, wenn es nicht durch neue Auftriebsfelder steigt. Durch die aerodynamische Verfeinerungen an Profil, Rumpf und Gewichtsoptimierungen erreichen Segelflugzeuge heute Gleitzahlen von über 50. Das bedeutet, aus 1km Höhe kann das Flugzeug 50km weit fliegen, vorausgesetzt es kommt nicht durch Auf- oder Abwindfelder.